Montag, 26. Mai 2014

Maschenproben

Nach meiner leidvollen Erfahrung mit der silbergrauen Strickjacke weiß ich nun wie wichtig sie sind.

Dank des Workshops "Auf die Figur gestrickt" mit Heidrun Liegmann-Halama in Helmstedt ist mir nun auch bewusst was ich mit Maschenproben so alles falsch machen konnte.

1. In den Anleitungen steht immer die Angabe auf 10 x 10 cm.

Das heißt aber nicht, dass die Maschenprobe nur so "groß" sein darf. Sie sollte schon größer sein damit man deutlich in der Mitte 10 x 10 cm ausmessen kann. Randmaschen und die Abkettkanten können Strickstücke gut verschieben und dann ist das nix mit der genauen Maschenprobe. Auf 10 cm um 1-2 Maschen Unterschied klingt nicht viel. Aber rechnet das mal um auf einen Pullover mit 90 cm Umfang ... upps ...
ja das habe ich mir auch gesagt.

Und wenn ich Muster in meinen Pullover einarbeite, dann stricke ich auch für jedes Muster eine extra Maschenprobe.

2. Empfohlene Nadelstärke

Das ist ja nur ein Richtwert der Firma, der angibt mit welcher Nadelstärke die Maschenprobe erreicht werden kann. Jeder von uns strickt anders ... der Eine bezeichnet sich als "Brettstricker" der Andere strickt sehr locker. Auch wenn jeder mit der gleichen Nadelstärke strickt, entstehen ganz unterschiedliche Größen. Deshalb solltet ihr wirklich probieren. Auch wenn es nervt Maschenproben mit mehreren Nadelstärken zu stricken. Es nervt noch viel mehr wenn ein fertiges Teil nicht passt.
Und bitte verwendet diese Nadel dann auch für das geplante Projekt. Ich selbst stricke mit meinen Holznadeln von Knitpro ganz anders als mit den herkömmlichen Metallnadeln. Auch das kann Maschenproben verfälschen.

3. Garnmenge/Material

Wer gute Maschenproben erzielen will sollte beim Wollkauf mindestens 50 g Wolle mehr einplanen. Ich überlege mir inzwischen ob es sinnvoll ist erst einmal Garn für die Maschenproben zu kaufen und zu verarbeiten und dann erst die wirklich benötigte Garnmenge.

Die Maschenproben sind auch prima geeignet zu testen ob das Material zu meiner Haut freundlich ist. Das bekuscheln der Wolle im Geschäft mal nebenbei reicht dazu nicht aus. Durch die Wärme der Haut entwickeln oder verlieren manche Garne erst ihre "Krabbel"eigenschaft. Die Maschenprobe erst einmal am Körper getragen verrät euch da Einiges. Und falls ihr euch abends beim ausziehen dann wundert, was unterm Shirt hervorkommt ... dann habt ihr das richtige Garn für euch gefunden.

4. noch mehr Arbeit

Maschenproben sollten gewaschen werden. Das Garn hat es nicht immer leicht im Produktionsgang. Es wird manchmal recht hart gedrillt und mit verschiedenen Mitteln behandelt. Es freut sich, so wie ihr auch, auf ein Entspannungsbad. Das dürfen dann gut 15 min. in viel handwarmen Wasser sein. Bitte verschont die Wolle mit Vollwaschmitteln und Weichspülern. Damit tut ihr nichts Gutes. Wolle ist ein Naturprodukt. Ich schreibe hier von Naturgarnen nicht den Polytierchen die gehören zu einer anderen Kategorie. Nach dem entspannen wird es spannend ... Nicht schleudern und nach Möglichkeit nicht wringen empfiehlt Heidrun Liegmann-Halama. Am besten "klatschnass" auf Spanndrähte ... lange Jackenstricknadeln ... tun es auch aufhängen. Und zwar in Trage-Richtung. "Strickteile hängen auch auf unseren Schultern oder liegt ihr den ganzen Tag damit rum?" (Zitat Heidrun)
Dabei gilt auch zu beachten: Wenn ich Wolle quer stricke, dann sollte die Maschenprobe auch quer aufgehangen und vermessen werden. Macht ja auch Sinn ... ihr werdet nach einigen probieren staunen wie Wolle sich so entwickelt.

Ich jedenfalls habe in der vorigen Woche in den Abendstunden gesessen und Maschenproben produziert.

Ich gebe zu es macht mehr Spaß im Blog zu schreiben welche tollen Projekte wieder fertig geworden sind und dafür Lob der Strickgemeinde zu bekommen. Doch ich freue mich auch darauf zukünftig Teile zu stricken, die ich dann auch tragen kann.

Und wenn ihr heute auch noch etwas Neues gelesen habt dann freue ich mich auf eure fertigen Werke.

Eine gute neue Strickwoche wünscht euch

Ina





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