Mittwoch, 2. Dezember 2015

Stricken mit Flüchtlingen

Es war überwältigend was wir heute erleben durften. Ich schreibe bewusst WIR, denn so eine Aktion kann Frau nicht alleine stemmen.

Seit einigen Wochen trifft sich eine kleine Handarbeitsgruppe in der "Plauderkiste", den Vereinsräumen des AKuBiZ Pirna. Wir wollen für und mit Flüchtlingen stricken, häkeln, "plaudern"  und uns dabei näher kennen lernen.

Heute haben wir unsere Wollspenden geschnappt und sind direkt in eine Flüchtlingsunterkunft gegangen.


Wir haben bewusst die Einrichtung gewählt in der Familien mit Kindern untergebracht sind. In der 3. Woche sind diese jetzt da und freuen sich über JEDES Angebot von Helfern. Über 90 Personen, davon die knappe Hälfte Kinder. Es sind Familien aus Syrien, Afghanistan, Irak und Libanon. Der "Kleinste" den wir heute kennen lernen durften ist 9 Monate.

Die Erwachsenen waren noch etwas zaghaft vertreten doch von den Kindern wurden wir freudig begrüßt und in Beschlag genommen.

Sprachbarrieren gab es kaum. Mit Händen und Füßen, Englisch auf beiden Seiten und auch den ersten gelernten deutschen Worten haben wir uns verständigt. Handarbeit verbindet ...

Kaffee, Tee und Limonade, ein paar Plätzchen, Schokolade und frisches Obst wurde dankend angenommen und somit wurde es richtig gemütlich.

Schnell fuhren unsere Männer noch mal los und organisierten Malutensilien, denn auf die vielen kleineren Kinder waren wir so gar nicht vorbereitet.

Die größeren Kinder waren mit Begeisterung dabei und haben schnell verstanden, was sie von uns erklärt und gezeigt bekamen. Englischsprachige Anleitungen hatte ich noch schnell zu Hause ausgedruckt.


Foto: Lutz Richter

Auch Helfer müssen erst einmal probieren wie es am Besten zu erklären ist.  

Fingerhäkeln probiert die kleine Dame ganz vorn. Sie ist 7 Jahre und war für
uns eine perfekte Dolmetscherin. Von ihr könnte ich Englisch lernen.


Wieviel Luftmaschen brauchen wir denn für einen doppelten Schal?
Gezählt haben wir in Englisch,
deutsch und wenn es gar nicht mehr ging
haben wir aufgemalt was wir voneinander wollten.
Englische Anleitungen erläutern und dabei schon fachsimpeln.



Marita und ihre Strickringe waren bei den Kindern der Hit.
Davon brauchen wir noch mehr.




Zum Ende kamen dann weitere Frauen und staunten nicht schlecht. Bekundeten auch Interesse und
wir haben versprochen nächste Woche wieder da zu sein.

Fazit:

  • ich war "Völlig fertig - völlig ausgelaugt - total glücklich" (Zitat von meiner FB-Seite) 
  • es gibt einen neuen festen Termin in meinem Kalender Mittwoch von 16 - 18 Uhr "Stricktreff mit Refugees" in der Jugendherberge Pirna
  • zum Erfahrungsaustausch hilft mir diese FB-Gruppe (Knitting for Refugees)

DANKE
an alle Mitstreiter und Unterstützer die heute dabei waren:

Marita Schöne
Ina Leonhardt
Julie Richter
Thomas Dißelmeyer
Lutz Richter


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